Das dank' ich dir, du schöne Rentenmark!
Original-Vortrag. Text von Otto Reutter
Teich/Danner Nr. 334

1.
Ich bin ein Deutscher - kennt ihr meine Lieder?
Der Rentenmark will ich mein Loblied weih'n.
Das Deutsche Reich, es lag sehr schwer darnieder -
jetzt wird's allmählich wieder besser sein.
Nach vielen bangen Wochen,
kriegt's Mark jetzt in die Knochen.
Auch ich fühl' jetzt den Kummer nicht so arg,
das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

2.
Man konnt' nicht rechnen bi dem Notendrucke,
die Nullen machten uns den Schädel dumm.
Man wurde bös, nervös, verrückt, meschugge -
ein Nullenrad ging uns im Kopf herum.
Im Magen keine Stullen,
im Kopfe lauter Nullen - -
jetzt sind die Summen wieder klein und karg -
das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

3.
So'n Schieber heut', der ist jetzt nicht mehr oben -
aus allen Wolken fiel er tief und schwer.
Er glaubt' zu schieben und er ward geschoben,
kann nicht mehr schlemm'n, sitzt nicht im Auto mehr,
sucht's Geld jetzt mit der Lupe -
's langt nicht mal für die Hupe -
er geht zu Fuß, schließt seinen Autopark -
das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

4.
Wie war der Kaufmann früher patzig, trotzig -
gab nicht für schweres Geld die Ware her -
jetzt ward er freundlich, ist er nicht mehr protzig -
für jeden Hering macht 'nen Bückling er -
beugt sich zur Erde nieder:
"Beehr'n Sie mich bald wieder!"
Gibt uns 'nen Kuß für jeden Käse-Quark,
das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

5.
Für's Ausland schwärmte sonst ein jedes Mädel,
uns arme Deutsche liebte keiner mehr.
Ein Dollar schon verdrehte ihr den Schädel
doch kommt jetzt mal 'n Amerikaner her,
dann hat sie abgewandt sich.
"Die lump'gen vier Mark zwanzig!
Komm', Deutscher, Du - Dich lieb' ich treu und stark." -
Das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

6.
Wie war'n bisher die Steuern ungeheuer -
bei all den Summen packte uns ein Graus.
Jetzt zahlt man mit Vergnügen seine Steuer -
man zahlt nach Mark - das sieht viel wen'ger aus.
Man zahlt nicht nach Billionen -
der Fiskus will uns schonen -
man zahlt zwar mehr - doch scheint es nicht so arg -
das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

7.
Wir können fröhlich leben jetzt und prassen,
so mancher aß sich früher nicht mehr satt.
Man konnte sich nicht mal begraben lassen -
jetzt lebt man fein, wenn man - - - viel Marken hat.
Die nicht genügend haben,
die lassen sich begraben,
es langt auf jeden Fall jetzt für 'nen Sarg,
das dank' ich dir, du schöne Rentenmark.

8.
Doch Scherz bei Seit' - die Mark, sie sei gepriesen,
die der Valuta jetzt ein Ziel gesetzt.
Wir sind kuriert - wir pfeifen auf Devisen -
die Rentenmark ist die Devise jetzt.
Eins freut mich mehr wie Alles:
in Frankreich herrscht der Dalles -
der Frank, er fiel - wir werden wieder stark.
Das dank' ich dir, du Konkurrentenmark.

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