Wir Männer hab'n's viel besser als die Frau'n

Original-Couplet
Text und Melodie von Otto Reutter
Teich/Danner Nr. 161

1.
Wir Männer haben's gut, die Frau'n hab'n's nicht so fein,
die müssen stets der Mode unterwürfig sein.
Betrachtet man zum Beispiel sich 'nen Damenhut,
wie oft sich der verändern tut.
Ein Damenhut, so hoch, ist nicht nach meinem Sinn,
man sieht auf solche Hüte im Theater drin.
Und wehe dem, der gerad' dahinter sitzen tut,
der hat die schönste Aussicht – auf den Hut.
Ja, wir Männer haben's besser als die Frau'n.
Auf die Dam'nbekleidung Schau ich oft voll Grau'n.
Ein Korsett zum Beispiel ist 'ne Quälerei.
Ich glaub', wenn ich einst tragen müsst', ich bräuchte zwei.

2.
Woll'n in's Theater mal des Abends Frau und Mann,
dann zieht der Mann sich schnell in 5 Minuten an.
Doch bis'ne Frau kommt angezogen aus dem Haus,
da ist das Stück zur Hälfte aus.
Die Frau'n, die bleib'n 2 Stunden vor dem Spiegel steh'n,
wo sie sich 20 mal nach vorn und hinten dreh'n –
dann schau'n Sie 50 mal, ob alles dran und drin –
und wo was fehlt, da stopfen Sie was hin.
Ja, wir Männer haben's besser als die Frau'n.
Denn sehr schnell kann man uns angezogen schau'n.
Doch 'ne Frau, die zieht sich ein von 8 bis 10.
Sie könn'n mir's glaub'n, ich hab es selber schon geseh'n.

3.
Wir Männer dürfen uns der gold'nen Freiheit freu'n.
Wir dürfen bummeln geh'n bis in die Nacht hinein.
Doch wenn 'ne Dame mal des Nachts alleine geht,
ruft jeder: „Pst, wohin so spät?“
Ja, bummeln hier vergnügt die ganze Nacht einmal,
so predigt man uns Männer deshalb nicht Moral.
Man sagt: „Die Männer, die sich richtig ausgetobt,
das werd'n die Besten, wenn sie sich verlobt.“
Ja, wir Männer haben's besser als die Frau'n.
Denn wir dürfen bummeln geh'n bis zum Morgengrau'n.
Doch 'ne Dame geht des nachts nicht einen Schritt –
und wenn Sie geht, nimmt Sie sich noch Einen mit.

4.
Im Liebesleben nimmt man uns so leicht nichts krumm.
Da hab'n wir ein gewisses Privilegium.
Ja, Lied der Jüngling mal ein hübsches Mägdelein,
braucht ihn darum nicht bange sein,
denn manchmal gibt's ja ein Malheur beim Liebesspiel.
Wir Männer aber, wir riskier'n da nicht soviel –
so mancher Maid ist manchmal später übel dran –
doch uns sieht man die Sorgen nicht so an.
Ja, wir Männer haben's besser als die Frau'n.
Wenn wir lieben, können wir aufs Glück vertrau'n.
Ach, auch ich spüre oft die Lieb' im Herzen drin.
's ist ein wahres Glück war das ich kein Mädchen bin.

5.
Ist unsereins einmal so ein die vierzig ran,
dann ist er immer noch ein ziemlich junger Mann.
Das bisschen Jugend flieht bei uns nicht so geschwind,
drum sag'n wir stets, wie alt wir sind.
Die Frau'n jedoch, die möchten gerne jünger sein –
die woll'n mit vierzig noch nicht in die dreißig rein –
und geh'n Sie endlich in die dreißig rein – oh Graus –
dann komm'n Sie überhaupt nicht wieder raus.
Ja, wir Männer haben's besser als die Frau'n.
Brennt im Sommer uns die liebe Sonne braun,
zieh'n wir'n Rock aus, wenn die Hitze gar zu.
Wenn das die Frau'n mal täten, wär der Teufel los.

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