Original-Couplet
Text und Melodie von Otto Reutter

Teich/Danner Nr.88

Ich schwärme für's Theater, nicht fürs Brettel,

und deshalb sammle ich Theaterzettel.

Und diese Zettel hab' ich jetzt

in dieses Lied hineingesetzt.

Es kamen einst zwei Flieger nach Berlin. Übern' großen Teich.

Wer spricht noch heut von Chamberlin, Levine? Der ferne Klang.

Jedoch in Cottbus werden se stets genannt. Das Absteigequartier.

Zwei Tage lang war Cottbus sehr bekannt. Zwei glückliche Tage.

Die Flieger wurden beehrt und hoch beglückt. Noch und Noch.

Den Chamberlain, den haben se halb zerdrückt. Der Zerrissene.

Nun sind se längst entschwunden ihrem Blick. Ein Sommernachtstraum.

Genießen Cottbus, wieder klein zurück. Die Posestadt.

Still liegt es da und träumt von seinem Glück. Das Glück im Winkel.

's gibt ein Gesetz jetzt geben Schmutz und Schund. Die Macht der Finsternis.

Der Herr Minister tat es jedem kund. Der Evangelimann.

Gibt's auf der Straß' bald keine Damen mehr. Die von der Liebe leben.

Auch jeder Herr, der bessert sich jetzt sehr. Ein besserer Herr.

Ja selbst vom Spatz wird auf der Straß' vermisst. Der Apfel.

Wo bleibt der Apfel, den er gerne ißt? Im weißen Rössl.

Die ganze Klassik wird zensiert vom Staat. Flachsmann als Erzieher.

Selbst Heinrich Heines Abschiedsstunde naht. Der arme Heinrich.

Und auch von Goethe bleibt nur ein Zitat. Götz von Berlichingen.

Ich liebe sehr den schönen Reichstagsbau. Papiermühle.

Mal ist es friedlich dort, gibt's Radau. Viel Lärm um nichts.

Mal spricht Ruth Fischer. Die Märchentante.

Mal spricht vom linken Zentrum Josef Wirth. Die Josephslegende.

Mal schimpft Herr Graefe auf die Linke sehr. Der Patriot.

Hier rief dann gern den Adolph Hoffmann her. Hoffmanns Erzählungen.

Meist ist es leer, man sieht ein Dutzend kaum. Einsame Menschen.

Die meisten sitzen im Erfrischungsraum. Maß für Maß.

Der Präsident, der klingelt halb im Traum. Das Glöckchen des Eremiten.




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