O Deutscher, du magst reisen
Wohl in das fernste Land -
Wirst doch die Heimat preisen,
Wo deine Wiege stand.
Und hast du auch verloren,
Was lieb und teuer war,
Dem Ort, wo du geboren,
Hast Treue du geschworen -
Du liebst ihn immerdar.
Und heute mehr als je
Singst du voll Lust und Weh:
"O Heimat, o Heimat,
O Wort voll Poesie -
O Heimat - o Heimat,
So liebt' ich dich noch nie.
Du schlingst um alle Deutschen
Ein ewig festes Band -
O Heimat - o Heimat,
Mein deutsches Vaterland."
Das Liebste auf Erden
Wird uns erst offenbar,
Soll's uns entrissen werden
InStunden der Gefahr.
Man möcht uns jetzt verjagen
Von Land und Haus und Herd;
O Heimat, laß dir sagen:
Du hast in diesen Tagen
Den tausendfachen Wert.
Wir geben nimmermehr
Ein' Fußbreit Erde her.
"O Heimat, o Heimat,
O Wort voll Poesie -
O Heimat - o Heimat,
So liebt' ich dich noch nie.
Mag alles uns bedrohen -
Wir halten wacker stand,
O Heimat - o Heimat,
Mein deutsches Vaterland."
Es dehnt die müden Glieder
Ein Krieger nach der Schlacht;
Der Abend sinkt hernieder,
Und leise naht die Nacht.
Das Haupt auf dem Tornister -
So ruht der Kämpfer aus;
Im Traum woanders ist er -
Sieht Eltern und Geschwister
Und sieht sein Vaterhaus.
Sieht deutschen Flur und Hain
Und deutsche Mägdelein.
"O Heimat, o Heimat,
O Wort voll Poesie -
O Heimat - o Heimat,
So liebt' ich dich noch nie.
Mein Denken und mein Sehnen
Bleibt Dir nur zugewandt,
O Heimat - o Heimat,
Mein deutsches Vaterland."